Vielleicht hatten sich schon Spaziergänger an den neuen, noch nie wirklich wahrgenommenen schönen Pflanzen erfreut. Diese hatten lange Stängel mit jeweils fünf, sehr dekorativ gezackten Blättern. Und so mancher (Botanik)Kenner identifizierte die im Stadtbild neuen Pflanzen als Hanf oder Cannabis….
Mehrere Kilogramm des laut eines Bekennerschreibens „größtenteils THC-armen“ Samens waren auf Grünflächen der niedersächsischen Stadt Göttingens verteilt worden. Verantwortlich dafür zeichnen „Einige Autonome Blumenkinder“, die die Legalisierung von Cannabis fordern. Und die „Grüne Jugend Göttingen“ hat einen Fotowettbewerb ausgerufen, es ist auch zu hören, dass es sich bei dem Saatgut lediglich um Vogelfutter oder Nutzhanf gehandelt habe.
Das bisherige Wetter unterstützte anscheinend das Wachstum und so sind seit Juni an zahlreichen Orten der Stadt die nicht unbedingt gewünschten Pflanzen zu finden (gewesen?). Die Polizei und das Grünflächenamt sind im Einsatz, um sie finden und zu vernichten. Und zwar wird alles eliminiert, was nach Hanf aussieht, um dann auf dem Kompost zu landen. „Wir behandeln das wie Unkraut“ meinte der Leiter des Betriebshofes.
Übrigens: Der Stoff THC wird erst bei der Blüte der weiblichen Pflanzen gebildet, die Konzentration hängt von der jeweiligen Züchtung ab. Man unterscheidet zwischen gewöhnlichen und indischen Hanf, Nutzhanf und in der Verwendung von Hanf noch einmal zwischen Medizin und Rauschmittel. Die einjährigen Pflanzen können bis zu vier Meter hoch werden und die Pfahlwurzeln eine Länge von bis zu 2,5 Metern erreichen.
In Göttingen wird die Jagd weitergehen, wahrscheinlich nicht nur in diesem Jahr, denn wenn nicht jede Pflanze gefunden werden konnte, könnte es sein, dass wenigstens einige von ihnen blühen und Samen bilden………